Gibt es einen besseren Starttermin, um 95 Thesen anzuschlagen als den 31. Oktober? Ja, die Nacht zum 31. Oktober! Doch da habe ich fest geschlafen und so kam es, dass bereits die Morgensonne schien, als ich mich mit Hammer und Nägeln auf den Weg machte, um die erste These anzuschlagen, welche nur in einem sehr großzügig verstandenen Sinn etwas mit Reformation oder dem konziliaren Prozess zu tun hat. Als Anschlagstafel hatte ich mir eine alte, hässliche, etwa eineinhalb Meter hohe Backsteinmauer vor einem ebenso alten und hässlichen Autogaragenplatz ausgesucht. Im Hintergrund ist die kahle Betonwand der JVA mit Stacheldraht vor den Fenstern zu sehen. Meine Idee war, jeden Tag ein, zwei Sätze aus dem Playing Arts-Manifest an die bröckelige Wand zu schlagen, bis diese letztendlich ihre Hässlichkeit unter zartbunten Papierstreifen vollständig verbergen würde. Als ich nun am frühen Morgen des Transformationstages Nummer 1 mit Papier, Hammer und Nägeln in den Händen um die Ecke bog, bot sich mir ein überraschender Anblick.
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