Beglückt und erfüllt komme ich nach Hause vom Playing Arts-Symposion 2019, das vom 25.-27. Oktober in Hanau stattgefunden hat, und erinnere mich: Als ich vor 15 Jahren die erste Berührung mit Playing Arts auf einem Pfingstatelier mit Christoph Riemer hatte, wusste ich sofort: Das ist meins! Doch die Teilnahme am Symposion wäre mir damals nicht in den Sinn gekommen. In meiner Vorstellung war das Symposion eine Versammlung der „Großen Playing Artists“, wo grandiose Projekte präsentiert und Awards verliehen werden. So eine Art „Playing-Arts-Tafelrunde“, heilige Hallen… Wie es in meinem Kopf zu dieser kruden Mystifizierung gekommen ist, kann ich nicht mehr nachvollziehen.
Heute steht das Symposion als einer der wichtigsten, für mich „heiligen“ und unantastbaren Termine in meinem Kalender. Denn das Symposion ist für mich ein Nach-Hause-Kommen, ein heißgeliebtes jährliches Andocken am Playing Arts-Kosmos. Ein Ort, wo ich mich eingeladen fühle, meine großen oder klitzekleinen, erfolgreichen oder grandios gescheiterten Spielspuren zu teilen. Wo ich Resonanzen, Impulse und Inspiration geschenkt bekomme und meine Fragen, Zweifel und Frustration ebenso wie mein Enthusiasmus und meine Begeisterung Platz finden. Wo der Akt der Selbstzertifizierung mich fordert, zukünftige Spielbewegungen zu konkretisieren, und wo ich dafür Rückenwind aus dem Netzwerk erhalte. Für mich, als eine die sich mit Facebook & Co schwer tut, bietet das Symposion die schillernde Chance mitzubekommen, was im Jahresverlauf von Nord bis Süd, Ost bis West playingartig stattgefunden hat. Das Symposion ist der Ort, um langjährige Weggefährten zu treffen und neue kennenzulernen. Für Interessierte kann ich mir keinen besseren Rahmen vorstellen, um das erste mal Playing Arts Luft und Lust zu schnuppern und für das Netzwerk sind neue Teilnehmende herzlich willkommen, weil sie Altes hinterfragen oder bestätigen und sich Playing Arts dadurch stetig fortentwickelt.
Das Symposion ist der Ort, an dem ich Anlauf nehme, um Schwung für den Rest des Jahres zu haben. Wenn das Playing Arts Netzwerk ein lebendiger Organismus ist, der sich über den gesamten deutschsprachigen Raum ausdehnt, dann ist das Symposion für mich das Herz, das ein Mal im Jahr frische Energie und Spiellust in den Kreislauf pumpt. Oder anders ausgedrückt mit einem Zitat von Martin Buber: „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“.
Also SAVE THE DATE: Symposion 2020 vom 23.-25.10.2020!
Von Martina Vanicek.