Playing Arts Atelier „Bleib erschütterbar!“

Hier gibt es die Fotodoku vom Playing Arts Atelier Sommer 2022 in Imshausen!

Vom 16.-20. August 2022 findet im Tagungshaus der Stiftung Adam von Trott e.V. in Imshausen bei Bebra wieder ein Playing Arts Atelier mit Christoph Riemer und Anne Katrin Klinge statt.

Also heut: zum Ersten, Zweiten, Letzten:
allen Durchgedrehten, Umgehetzten,
was ich, kaum erhoben, wanken seh,
gestern an- und morgen abgeschaltet:
Eh dein Kopf zum Totenkopf erkaltet:
Bleib erschütterbar – doch widersteh.

(Peter Rühmkorf)

Es geht darum herauszufinden, was einen selbst berührt und erschüttert. Trotz der durchgedrehten Hetze unseres Alltags. Immer wieder erreichen uns Impulse aus der Welt und lösen Resonanz aus. Das kann sich in einem Mitschwingen äußern, aber auch in Widerstand, einer Gegenbewegung. Und was eine Person auf solche Weise erreicht, ist sehr persönlich und individuell.

Solche Impulse können Anlässe für schöpferisches Handeln und kreativen Ausdruck werden. Man nimmt etwas auf, vom dem man berührt ist, bewegt wird, und gibt ihm eine Form. Man antwortet auf den äußeren Impuls und verwandelt ihn so ins Eigene. Was dabei entsteht ist letztlich unverfügbar, es ist eben nicht gestern an- und morgen abschaltbar (wie Rühmkorf andeutet). Man kann sich nur dem kreativen Prozess aussetzen, und antworten probieren. Das kann mit Material geschehen, dass man vorfindet und das einen anspricht; das können Impulse aus der Natur sein, aus der Kunst und der Gesellschaft, oder von anderen Menschen. Damit ist kein Produktions- und Leistungszwang verbunden: Jede:r kann ja nur für sich entscheiden, wie eine Antwort aussehen könnte wie man damit experimentieren will. Nur kalt bleiben gilt nicht, denn Eh dein Kopf zum Totenkopf erkaltet, heißt es sich selbst im Zusammenspiel mit anderen am Wärmestrom von Kunst und Gestaltung zu verlebendigen.

Das sucht Playing Arts: sich nicht verzwecken, hetzen, durchdrehen, erkalten lassen, sondern im Wechselspiel mit anderen Resonanzen zu erfahren und ihnen spielerisch gestaltend zu antworten. Solche Erfahrungen können Menschen stärken, sich gleichzeitig erschüttern zu lassen und doch widerständig zu bleiben.

Hier trifft sich Playing Arts mit der Mission der Adam-von-Trott-Stiftung: „Der Fokus richtet sich auf das Individuum: Wie entwickeln sich Menschen zu widerständigen Demokraten, die für ihre Werte eintreten, auch wenn diese in Frage gestellt werden?“. 

Wie geschieht das im Sommeratelier?

Die (etwa 10) anderen Teilnehmenden sind im gleichen Raum, nebenan oder draußen ebenfalls für sich tätig. Zu verabredeten Zeiten trifft sich die Gruppe. Die Atelierleitung bietet zum Thema künstlerische Impulse an, eine Einladung zu einer kurzen gemeinsamen Aktivität; eine Anregung, die man aufnehmen oder einfach vorbeiziehen lassen kann.

Im gemeinsamen und doch je eigenen Tun oder Lassen entsteht eine Atmosphäre des Findens. Gegenseitige Unterstützung und Resonanz ermutigen dazu, einer eigenen Spur zu folgen und etwas Neues zu wagen. Es gibt kein Ziel, das erreicht werden müsste, nur die Lust am Ausprobieren und Finden. Freude über eine Entdeckung, Warten auf eine Idee oder Verwerfen eines Versuches gehören ebenso zu den schöpferischen Prozessen von Playing Arts, wie Essen und Feiern.

Diese Praxis ist über Jahre von vielen erprobt und weiterentwickelt worden; siehe www.playing-arts.de. Sie kommt Leuten entgegen, die ihren Resonanzen nachgehen und sie in spielerisch experimentierende Antworten vertiefen wollen.

Das historische Haus ist einladend und geräumig. Umgeben von Natur und Gärten eignet es sich ideal für Tätigkeit und Feier drinnen und draußen. Und für eine neue Freiheit. Denn Playing Arts fördert die EIGENART, erlaubt sich frei zu machen von unnötige Konventionen und Mainstreamerwartungen; Playing Arts steigert Vergnügen an Berührbarkeit, Eigensinn und Widerstandsfähigkeit.

Im vergangenen Jahr haben wir das Atelier unter Coronabedingungen in Präsenz durchgeführt und haben bewusst auf individuelle und gemeinsame Sicherheit geachtet. Das werden wir auch in diesem Jahr wieder verantwortlich zusammentun.


Termin | 16.-20. August 2022

Ort | Tagungshaus der Stiftung Adam von Trott in Imshausen bei Bebra

Leitung | Christoph Riemer und Anne Katrin Klinge

Kosten | Ateliergebühren zwischen € 300 und € 400, sowie Unterkunft und Verpflegung ca. € 350

Anmeldung | bis zum 15. Juni 2022 per Mail an c.riemer@playing-arts.de

Weitere Infos auf der Playing Arts-Webpage von Christoph Riemer.

Online-Doku vom Playing Arts Atelier 2022.