Wir hatten ein Date, ein up:date! Nach über zwei Jahren Ausnahmezeit trafen sich vom 28. – 30. Oktober 12 Teilnehmer*innen ganz real, kohlenstofflich und in Echt-Zeit im Theologischen Zentrum in Braunschweig.
Trotz reativ kleiner Runde war der große freundliche Seminarraum schnell gefüllt mit Spiel und Bewegung. TANZEN! Den Raum greifen, uns miteinander up:daten: Es tat so gut!
Nach kurzer Einstiegsrunde haben wir uns mit dem neuen Ort etwas vertraut gemacht: den schönen herbstgelben Ginkgobaum im Innenhof, den fantastischen Kreuzgang, den Garten, das Morbide und das Lebendige.
„Treffen sich zwei Playing Artist“ – Was passiert? Wir haben am ersten Abend auf neue und doch bekannte Weise miteinander und mit dem von uns mitgebrachten Material Kontakt aufgenommen und erste Spielspuren für das geplante Co_Lab am Samstag Vormittag ausgelegt. Dieser Samstag begann mit einer Wäscheklammer-Brise, die dazu einlud kleine Veränderungen und up:dates an seiner Kleidung und sich selbst vorzunehmen. Was ist nicht alles möglich, wenn man sich darauf einlässt?
Das neue des diesjährigen Symposions war das Co_Lab! Juhu! Ein freier Spielraum für eigene und gemeinsame kollaborative Erfindungen und Versuche. Eine feine kleine Atelierzeit in der sich alle Playing Artist mit den eigenen Spuren, Materialien, Impulsen und Fragen vertieften, auseinandergingen und wieder zusammenkamen, sich unterstützten beim Filmen, Knoten entwirren, Material finden, Musik aussuchen und Bewegungen schaffen. Es war diese neue Zeitstruktur, die die Möglichkeit beim Symposion neben dem Spiel-Zeigen auch Zeit zum Spielen zu haben, schuf. Das fand großen Anklang und wurde voll ausgekostet.
2023 // save the date // 20.-22.10.2023 // Braunschweig
Am Nachmittag: die Mobilen Akademie! In drei Durchläufen wurden 11 Projekte bzw. Spielspuren vorgestellt: Lyrikmomente (Johanna), Speicher (Babette), cheeky:collage (Robby), Shrine (Annegret), Meinen Faden noch finden (Marion), Was mit Buchstaben (Sebastian), Abstrakte Wäsche (Annette), Obstbäume (Delia), Imagine Peace (Doro), Erschütterte widerständige Liebe & Taschenträume und andere Traumfetzen (Britta).
Nach einer gemeinsamen Schwarm-Laudatio-Werkstatt zur Vorbereitung der gegenseitigen Projektwürdigungen, haben wir den Abend für ein up:date zum Playing Arts Netzwerk und dem Format Symposion genutzt. Welche Begriffe sind im Umlauf? Wie wollen wir in Zukunft weitermachen? Was funktioniert gut (nach Corona)? Was funktioniert weniger gut? Und wir haben Geschichten ausgetauscht! „Weißt du noch, damals in …?“ Uns ist dabei bewusst geworden, dass die verschiedenen Generationen der Playing Artists verschiedene Geschichten und etablierte Begriffe kennen und für sich verstehen und füllen.
Mit einer wundervollen Garten-Brise unter dem Ginkgobaum im Hof begann der Sonntagmorgen. Dann: Selbstzertifizierung! Wie wunderbar war es nach dem kurzen up:date mit sich selbst, wieder live mit dem eigenen Zertifikat auszuschwärmen und bestätigende Unterschriften für das eigene Spielvorhaben und die eigenen Spielvorhaben von den anderen einzuholen. „Unterschreibst du mir das?“ „Was machst du denn?“ „Ich werde im kommenden Jahr Doros Stempel Aktion ‚Imagine Peace‘ kopieren und guerillamäßig unterwegs sein!“ „Das unterschreibe ich, hurra!“…und so weiter!
Mit der Playing Arts Praise wurden dann in vergnüglich vielfältiger Weise die am Samstag vorgestellten Projekte in unserer Runde gewürdigt.
Bevor die Teilnehmer*innen wieder in alle Himmelrichtungen aufbrachen, gab es vor der Tür noch eine kleine Reise-Brise mit einem Stück Himmel für die Hosentasche. Wir hatten ein Date, ein up:date! Das Symposion war eine Wohltat und hat den Wunsch sich wieder real zu verbinden, Verbundenheit zu spüren und gemeinsam zu spielen erfüllt.
Obwohl das Theologische Seminar Braunschweig zwar für Süddeutsche sehr weit im Norden liegt, hat sich dieser Ort in seiner Einfachheit, aber mit großen Saal, Hof und dem schönen Kreuzgang-Garten als sehr geeignet erwiesen.
Daher haben wir auch für unser Playing Arts-Netzwerktreffen im nächsten Jahr im Theologischen Seminar in Braunschweig reserviert. Ob wir dieses Treffen weiterhin „Symposion“ nennen, das ist noch offen – wir haben es diskutiert.
Doro Böcker und Wiebke Lohfeld
Fotos von Doro Böcker, Wiebke Lohfeld und Robby Höschele