Viertes Update am 12. Dezember 2022:
Die Trauerfeier für Christoph Riemer wird an Mittwoch, 21.12.2022 um 12 Uhr in der St. Johanniskirche Kulturkirche, Bei der Johanniskirche 16, 22767 Hamburg sein.
Drittes Update am 7. Dezember 2022:
Liebe Weggefährtinnen und Weggefährten von Christoph,
einer der letzten Wünsche von Christoph war seine Aufbahrung im Trostwerk.
Sie findet nun am Donnerstag, den 8.12.2022 von 17-19.30 Uhr im Abschiedshaus von Trostwerk in der Osterstraße 149 im Hinterhof statt. (Parkplätze sind vorhanden)
Hier gibt es die Möglichkeit, ihn noch einmal zu sehen und sich von ihm zu verabschieden.
Die Trauerfeier in der St. Johanniskirche, Bei der Johanniskirche 16, 22767 Hamburg wird am Mittwoch, 21.12.2022 am Vormittag sein.
Zweites Update am 7. Dezember 2022:
Annegret Zander schreibt: Ich bin mir sicher, dass für Christoph Riemer eine Tür aufgegangen ist, auf die er sich vorbereitet hat und dass er dies feiert. Sein Sterben und die Feier seines letzten Festes hat er in diesem zurückliegenden Jahr intensiv mit vielen Menschen vorbereitet, so wie er das immer tat: in Dialogen entwickelnd, mit klaren eigenen Vorstellungen und dem Wissen und Vertrauen, dass wir dieses Fest in Verbindung mit ihm und mit unseren eigenen Spielbewegungen vorbereiten und feiern werden. Thomas Hirsch-Hüffel hat mir geschrieben, dass Christoph sagte: „Redet mit mir““: Ich höre alles.“
Sein Sterben und unser Abschied von ihm ist Kunst. Da bin ich mir sicher und feiere es.
Erstes Update am 6. Dezember 2022:
Annegret Zander wurde von Christoph Riemer gebeten, seine Trauerfeier performativ zu begleiten. Hier ist ein erster Impuls von ihr:
Lebenszeichen – Abschied von Christoph
Christoph hat in seinem Leben immer wieder Gestisches Zeichnen genutzt. Mit Kohle, Graphit, in der Coronazeit auch großformatig mit weißer Farbe. Für ihn waren diese kurzen, konzentrierten zeichnerischen Exformationen Ausdruck der Lebendigkeit, seiner Lebendigkeit in diesem Moment. Lebenszeichen. Helmut Östing schreinert Christophs Sarg, in dem er aufgebahrt wird. Ich habe Helmut gebeten, stellvertretend für mich mit Finger oder Pinsel auf dem Sarg ohne Farbe ein solches Zeichen für mich zu hinterlassen. Mit Wasser und Pinsel habe ich zuhause mein Zeichen auf eine Tafel gezeichnet. Vielleicht mögt ihr dies in irgendeiner Form auch tun.
Nachruf vom 4. Dezember 2022:
Für Christoph Riemer ist eine Tür aufgegangen.
Wir trauern um einen großen lebendigen Spieler, der das Leben zur Kunst und das spielerische Forschen zur Lebensart erklärte. Unerwartetes, das Zufällige, das Auffällige im Kleinen und Alltäglichen waren seine Forschungsanlässe – nun ist er unerwartet gestorben.
John Cage wird das obige Zitat zugeschrieben, es könnte aber genauso aus Christoph Riemers Atelier der Lebenskunst kommen: etwas öffnen und das Öffnen selbst feiern, auch, wenn wir uns davor erschrecken, was dann passieren könnte. Das Spiel ist unerschütterlich, daran hat er festgehalten, bis zum Schluss.
Als Schöpfer von Playing Arts und Bildungsreferent für Kulturelle Bildung war er Türöffner, Begleiter, Inspirator und Verteidiger der eigenen Wege. Sein Weg führte, auf unterschiedlichen Strecken nie vorbei, sondern immer mitten hinein in die Herzen derer, die ihm begegneten. Er war ein großer Netzwerker für die Sache und Stand mit seinen Ideen und Spielbewegungen an der Seite seiner Weggefährt*innen, mit denen er sein gesamtes Leben als Kunstwerk gespielt und gelebt hat. Das Eigene nicht ohne den und die Anderen.
Als Mentor in der Bildungsarbeit war Christoph beharrlich und kompromisslos, als Mensch großzügig in seiner Herzlichkeit. Als Gestalter von Playing Arts unermüdlich und mit seinem bewundernswerten unerschütterlichen Spiel Vorreiter einer Verbindung von Kunst, Spiel und Leben. Als Begleiter von Playing Arts Prozessen war er mit einem Reichtum an Wissen ausgestattet und stets mit aufrichtigem Interesse am Gegenüber, mit einem Schatz an Impulsen aus Kunst und Kultur, für andere da. Großzügig hat er andere an seinem eigenen Spiel, seinem Wissen, seinen eigenen Suchbewegungen und dem Auskundschaften der Welt – die nie zu groß und oft zu klein für ihn war – teilhaben lassen.
Er ist immer ein Forschender geblieben. Ein Spielender, ein dem Leben Zugewandter. Im Netzwerk von Playing Arts hinterlässt er eine unermessliche Lücke.
Diese Nachricht werden wir aktualisieren, sobald es weitere Informationen zur Trauerfeier gibt.