Fortbildungsreihe playingarts:lab endet nach über 20 Jahren

Die Fortbildungsreihe playingarts:lab in Baden-Württemberg endete vor wenigen Wochen nach Abschluss der achten Durchgangs. Was im Herbst 2001 – wenige Wochen nach den Terroranschlägen 9/11 in den USA – dann doch starten konnte, endet nun in einer ebenfalls widerlichen Zeit. Corona hat die beiden letzten Durchgänge durcheinander gewirbelt – ich will die anderen Widrigkeiten hier nun nicht aufzählen. Denn in diesen 20 Jahren gab es soooo viele wunderbare, schöne, interessante und auch tief gehende Ereignisse, Bilder, Entdeckungen, Aufbrüche, Erfahrungen, dass ich heute wirklich nur so staunen kann. Was als zweijährige Fortbildung mit acht Wochenendmodulen und zwei Werkstattwochen begann, ist mittlerweile auf ein Jahr mit vier Wochenendmodulen und der optionalen Teilnahme an den fünftägigen playingarts:ateliers geschrumpft. In diesen über 20 Jahren war das playingarts:lab aber immer ein Highlight meiner beruflichen Arbeit. Es war oft anstrengend, aber es war immer schön. Und es hat uns reich gemacht. Das kann ich sicher für die allermeisten Teilnehmenden sagen – durchschnittlich haben etwa fünfzehn Personen (deutlich mehr Frauen als Männer) an der Fortbildung teilgenommen. Vom „reich beschenkt werden“ kann ich aber auch von und für die Leitungsteams schreiben. Gestartet haben wir das Unternehmen playingarts:lab als Zweier-Team mit Marianne Frank und immer wieder wechselnden Referent:innen, fortgesetzt und nun beendet haben wir diese Reihe im Dreier-Team mit Eva-Maria Beller und Sandra Adam. Man kann, darf und muss auch mal etwas zum Ende bringen. Weil der Arbeitsbereich und meine Stelle im Evang. Jugendwerk in Württemberg nach meinem Ausscheiden zum Jahresbeginn 2024 nicht fortgesetzt wird, musste so entschieden werden. Die Themen, die Künste, das Spiel überhaupt und unsere experimentelle, offene Arbeitsweise hätten noch nicht an so ein Ende kommen müssen. Ich bin jedenfalls sehr dankbar über alle Zusammenarbeit und alles Erlebte. Spiel ist als Ur-Phänomen der Menschen, als Vergnügen, als Bildung- und Gestaltungsdimension nicht am Ende. Und playingarts oder Playing Arts ist eine geniale Erfindung!

Robby Höschele